Drei Fragen an Ich kann kochen!-Trainer:innen

Trainerinnen der Initiative Ich kann kochen! posieren für ein Gruppenfoto
Foto: Sarah Wiener Stiftung

Wir haben unsere Ich kann kochen!-Trainer:innen nach Anekdoten, Erfahrungen und Erlebnissen von Teilnehmenden gefragt, die ihnen nach den Fortbildungen besonders im Gedächtnis geblieben sind. Marianne Schmitz, Julia Kasten und Lena Thyra Meyer geben einen kleinen Einblick in die schönen Momente ihrer Arbeit.


Welche Momente sind dir aus den Fortbildungen besonders im Gedächtnis geblieben?


Marianne: Ich kann mich gut daran erinnern, wie eine Genussbotschafterin berichtete, dass ihre Kollegin immer der festen Überzeugung war, dass Kinder alles probieren müssen. Obwohl manche Kinder beispielsweise kein Fleisch wollten, hat die Kollegin ihnen trotzdem Fleisch serviert. In unserer Fortbildung hat die Genussbotschafterin gelernt, dass man nichts erzwingen kann und ein Nein ein Nein ist. Die Genussbotschafterin berichtete dann beim Abschlussseminar, dass sie ihrer Kollegin von den Lerninhalten der Fortbildung berichtete und sie seitdem die Kinder entscheiden lässt, was sie auch selbst essen möchten. Das ist eine riesige Veränderung! Ich finde es toll, wie die Ich kann kochen!-Inhalte auch weiter ins Kollegium gebracht werden und auch in die Familien der Genussbotschafter:innen aber auch in die Familien der Kinder getragen werden. Eine Genussbotschafterin berichtete, dass sie mit den Kindern Butter geschüttelt hatte. Am nächsten Tag kam ein Kita-Kind auf sie zu und fragte, welche Sahne denn ihre Eltern kaufen müssten. 


Was ist dein Highlight aus den Ich kann kochen!-Fortbildung?


Julia: Eigentlich gibt es da eine Menge. Aber was ich ganz besonders schön finde ist, wenn die Teilnehmer:innen merken, wie wertvoll das ist, was sie tun. Denn oft kommen Pädagog:innen in die Fortbildung, stellen sich vor und berichten, dass sie noch gar nicht so viel über pädagogisches Kochen wissen. Sie sagen dann, dass sie „nur“ mal Obstsalat, Pfannkuchen oder Gemüsesuppe mit den Kindern machen. Während der Fortbildung merken sie dann, was sie da eigentlich schon Tolles gemacht haben. Und das nimmt den Teilnehmer:innen auch oft den Druck, dass sie gar kein ausgefallenes Rezept brauchen oder ein 3-Gänge-Menü. Denn beim gemeinsamen Kochen ist der Weg das Ziel. Dann kommen plötzlich viele Ideen, wie man Kinder noch mehr einbeziehen kann. Das ist wirklich super zu erleben und diesen Weg zu begleiten. Dann gibt es natürlich auch Teilnehmer:innen, die schon ganz viel Erfahrung im Kochen mitbringen und seit 10-20 Jahren mit Kindern in der Küche aktiv sind. Die gehen meistens auch aus der Fortbildung raus und fühlen sich unheimlich bestärkt in dem, was sie tun und berichten, dass sie eine Menge neue Ideen mitnehmen. Also ganz egal, ob man schon viel mit Kindern kocht oder noch ganz am Anfang steht – in den Fortbildungen lernen Pädagog:innen wie wertvoll und vielfältig Ernährungsbildung in der Kita und Schule ist. 


Hast du eine Anekdote aus den Fortbildungen, die du gern teilen würdest?


Lena:  Ja, ich erinnere mich an eine Teilnehmerin, die erst bei mir in der Einstiegsfortbildung und dann auch in der Aufbaufortbildung war. In der Einstiegsfortbildung berichtete sie, dass sie Tagesmutter ist und fünf bis sechs Kinder betreut – das aber auch noch nicht lange macht. Sie sagte dann auch, dass sie sich noch nicht sicher sei, ob sie mal mehr als z.B. eine Quarkspeise mit den Kindern zusammen machen würde. Weil es auch gar nicht so einfach sei, alle Kinder im Blick zu behalten – vor allem wenn dann der heiße Herd und Messer ins Spiel kommen. Dann war sie jetzt kürzlich wieder bei mir in der Aufbaufortbildung und erzählte von ihren Erfolgen in der Küche mit den Kindern. Sie sagte, dass sie es einfach mal ausprobiert habe und mit den Kindern in die Küche gegangen ist. Das hat dann so super geklappt, dass sie jetzt total stolz ist und den Kindern auch Messer in die Hand gibt. Das hat mich sehr gefreut zu hören, dass ich ihr Mut zusprechen konnte, aber auch, dass sie selbst gemerkt hat, auf ihr Bauchgefühl zu hören, wenn sie sich unsicher ist. Durch die Fortbildung konnte sie dann an Sicherheit gewinnen und das hat sich ausgezahlt.  

Mehr Information zur Ernährungsinitiative Ich kann kochen! sowie alle Termine der Fortbildungen finden Sie hier: www.ichkannkochen.de/mitmachen