Gut zu wissen!

Birnenbaum

Die Birne

„Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland, Ein Birnbaum in seinem Garten stand, Und kam die goldene Herbsteszeit, Und die Birnen leuchteten weit und breit (…)“, dichtete Theodor Fontane.Weltweit gibt es rund 2500 Birnen-Sorten und so müssten theoretisch viele Gärten außerhalb des Havellandes einen Birnbaum haben, vorausgesetzt es herrscht eher warmes Klima und es gibt einen nährstoffreichen Boden.

Neben den Sorten werden Birnen gemäß ihrer Verwendung unterschieden: Tafelbirnen sind die süßesten und saftigsten Versuchungen zum direkten Verzehr, Kochbirnen sind ideal für Kompott oder Eintöpfe und Mostbirnen werden zu Saft verarbeitet. Berühmte Sorten auf deutschen Streuobstwiesen sind: Bunte Juli, Gellerts Butterbirne, Gute Luise oder Clapps Liebling. Wer jetzt im Herbst einen Obstbaum pflanzen möchte sollte sich an seltene alte Sorten halten wie bspw. die Baronin von Mello, die Juffernbirne oder die Ölligsbirne.

Jetzt im September ist Haupterntezeit und Hochsaison. Am idealsten ist es selbst zu ernten oder vom Direkterzeuger Früchte zu beziehen, denn Importware oder Birnen, die im Supermarkt verkauft werden, werden wegen ihrer hohen Empfindlichkeit grün geerntet und vom weiteren Reifungsprozess abgehalten, worunter Geschmack und Konsistenz sehr leiden. Eine überreife Birne erkennt man schnell: braune Flecken, weiche Stellen und ein kräftig süßer Birnengeruch sagen alles. Nachhaltige Hauswirtschafter verarbeiten diese weichen Birnen sofort zu Kompott oder Mus, das muss allerdings frisch gegessen werden und kann nicht konserviert werden. Der „braune Rost“ der eine Birne überziehen kann, hat nichts mit der Reife zu tun und ist typisch für manche Sorten. Wer reife Birnen erntet, muss sich eigentlich sofort mit der Verarbeitung beschäftigen, denn die Birnen halten sich im Kühlschrank maximal 1-2 Tage. Unreife Birnen schaffen es im kühlen, dunklen Lagerkeller schon mal 1-2 Monate.

Birnen sind vor allem bei Kindern wegen ihres hohen Fruchtzuckergehalts und der Säurearmut beliebt, doch genau der hohe Fructose-Anteil kann bei einigen Menschen Blähungen oder Durchfall auslösen. Neben Vitamin C und A sowie einem guten Mineralstoffmix enthalten Birnen, die seltener vorkommenden Vitamine B1 und B2, die übrigens besonders für Veganer und Vegetarier wichtig sind. Nicht nur deshalb machen sich Birnen neben den obligatorischen Süßspeisen auch gut in herzhaften Mahlzeiten wie die die kreative Pizza-Variante aus Birnen, Käse, Radicchio und Nüssen. Eine deutsche Spezialität sind die berühmten „Birnen, Bohnen und Speck“ aus dem Norden.