Verbände warnen vor Scheitern des Kinderlebensmittel-Werbegesetz
Keine Junkfood-Werbung für Kinder! Am 21. August 2023 haben wir als eine von insgesamt rund 60 Organisationen einen Appell an FDP-Parteichef Christian Lindner unterschrieben und ihn somit zur Unterstützung für das Kinderschutz-Gesetz aufgefordert. Ein halbes Jahr zuvor hatte Bundesminister Cem Özdemir am 27. Februar 2023 seine Pläne für klare und verbindliche Regeln zu an Kinder gerichteter Lebensmittelwerbung vorgestellt. Ein Jahr nach der Ankündigung des Kinderlebensmittel-Werbegesetz warnen Gesundheits- und Verbraucherverbände nun vor einem Scheitern dessen. Effektive Regelungen zum Schutz der Kinder vor Werbung für Lebensmittel mit viel Zucker, Fett und Salz seien überfällig, so die Organisationen in der Pressemitteilung von foodwatch.
„Energydrinks auf TikTok und Instagram, Haribo-Werbung im Fernsehen, McDonald’s-Plakate vor Schulen: Eltern müssen tagtäglich gegen eine Milliardenindustrie ankämpfen, die ihre Kinder mit perfiden Marketingtricks lockt. Die omnipräsente Werbung für Zuckerbomben und fettige Snacks hat fatale gesundheitliche Folgen. Bundeskanzler Olaf Scholz darf nicht länger tatenlos zuschauen, wie die FDP wirksame Werbeschranken zum Gesundheitsschutz der Kinder blockiert. Der Kanzler muss den Ampelzwist beenden und die Gesundheit der Kinder durch ein starkes Gesetz schützen“, erklärt Chris Methmann, Geschäftsführer von foodwatch.
Anja Schermer, Geschäftsführerin der Sarah Wiener Stiftung dazu: „Die Gesundheit unserer Kinder muss an erster Stelle stehen. Werbung für Fastfood, Schokoriegel, Tiefkühlprodukte und Snacks voller Zusatzstoffe auf sämtlichen Kanälen beeinflusst Kinder nachweislich in ihrem Ernährungsverhalten und hat weitreichende gesundheitliche Folgen. Um sie zu schützen, muss das vom Bundesministerium für Ernährung vorgeschlagene Gesetz endlich verankert werden. Wir schließen uns dem Aufruf der Gesundheits- und Verbraucherverbände ausdrücklich an und appellieren mit an den Bundeskanzler.“